Okinawa

Hauptinsel des zwischen China und Japan gelegen Ryukyu-Archipels pflegt seit langer Zeit einen regen Handels- und auch Kulturaustausch mit China. Für das Jahr 1372 ist erstmals die Ausübung von chinesischem Kempo auf Okinawa dokumentiert. Am Ende des 15. Jhdt. verbietet König Sho Shin (1477-1526) seinen Untertanen bei Todesstrafe das Tragen von Waffen. Auch wenn dieses Verbot wie ähnliche Verbote in der Regierungszeit seiner Vorgänger nie vollständig durchgesetzt wurde, trug es sicher zu einer intensiveren Konzentration auf waffenlose Kampfkünste auch in der adeligen Schicht bei.

Im Jahre 1609 eroberten die japanischen Satsuma-Krieger aus Kyushu und Kagoshima die Insel und errichteten ein grausames und ausbeuterisches Besatzungsregime. In dieser Zeit wurde die waffenlose Selbstverteidigungskunst zu weiterer Perfektion entwickelt. Gekennzeichnet ist die okinawanische Tradition durch eine Konzentration auf Fausttechniken und eine besondere Kraftbetonung. Ebenfalls eine wichtige Rolle spielen auf Okinawa die Waffen, die aus Bauerngeräten zu Selbstverteidigungswaffen entwickelt wurden: die Nun Chaku aus Dreschflegeln, Tonfa aus Sensengriffen, Sai aus Heugabeln und andere.

Quelle: http://www.iogkf-germany.de/

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