Morio Higaonna

In das Gartendojo wurde ein Jahr nach dem Tod Chojun Miyagis der heutige Headinstructor der International Okinawa Gojuryu Karatedo Organisation (IOGKF), Morio Higaonna, *1938, empfohlen. Durch seinen Vater und einen Schüler Chojun Miyagis verfügte er bereits über Vorkenntnisse im Shorin-Ryu und Goju-Ryu. Er trainierte mit grosser Hingabe und Talent, wurde schnell Uchi Deshi und bekam im Jahr 1957 bei der ersten öffentlichen Danprüfung den 3. Dan verliehen. Im selben Jahr wurde das Gartendojo geschlossen und das Jundokan eröffnet, Okinawas einziges 24 Stunden offenes und bekanntestes Dojo.

Im Jahre 1960 ging Higaonna Sensei nach Tokio, um zu studieren und unterrichtete dort am Shurenkai Dojo in Yoyogi, einer Vorstadt von Tokio. Die Brillianz seiner Techniken und sein fundierter Unterricht zogen während der folgenden 20 Jahre tausende von SchülerInnen in das Dojo und machten es weltberühmt.
1979 wurde die IOGKF gegründet, in der weltweit inzwischen weit mehr als 20 000 Karateka organisiert sind. Seit 1987 lebt Morio Higaonna mit seiner Familie in Carlsbad, Kalifornien. Dort befindet sich das Honbu Office, das Administrative Headquarter. Das Technical Honbu ist immer noch auf Okinawa. Higaonna Sensei pendelt zwischen Kalifornien und Okinawa, wenn er nicht gerade Gasshukus in anderen Ländern abhält. Er kommt mindestens zweimal pro Jahr nach Europa, unterrichtet auf großen Lehrgängen und nimmt hohe Dan-Prüfungen ab. Er hat inzwischen mehrere Bücher über das Karate-Do und seine Geschichte, sowie Videotapes veröffentlicht.

Er schreibt über das Karate:
"Wir sind nicht darauf aus in Situationen zu geraten, in denen wir unser Karate anwenden können. Im Gegenteil: Wir versuchen gerade solche Situationen um jeden Preis zu vermeiden. Wenn wir angegriffen werde und uns verteidigen müssen, werden wir dies selbstverständlich tun. Zweck des Karate ist die Verteidigung und aus diesem Grund beginnen alle Kata mit einer Verteidigungsbewegung. Es gib ein altes japanische Sprichwort "Karate niwa sente nashi", das bedeutet, dass wir im Karate niemals die erste Bewegung machen, oder dass ein Karateka niemals als erster angreift. Bei einem Angriff müssen wir den Angreifer unter Kontrolle halten, um uns selbst zu verteidigen. Karate ist eine pazifistische Philosophie."( Morio Higaonna)

Quelle: http://www.iogkf-germany.de/